Gedanken und Erinnerungen

Einige Senioren haben aus ihrem Leben erzählt.
Hier eine verkürzte Zusammenfassung der Texte:

Alte Heimat - Neue Heimat (Thüringen - Oberberg)
Die Autorin schildert die ersten 10 Jahre Ihrer Kindheit in der vertrauten Umgebung eines kleinen, sehr ländlich geprägten  600-Seelen Dorfes im südlichen Thüringer Wald und die spätere Schulausbildung und die ersten Berufsjahre in Erfurt.
Jäh unterbrochen durch eine Flucht in den Westen fand sie sich unfreiwillig im Oberbergischen wieder, wo sie als Lehrerin am Gymnasium in einem Ort an der unteren Sieg einen Neuanfang wagte, und wo sie nach schwierigen ersten Jahren tatsächlich eine neue, eine zweite Heimat fand.

Heimat Niederrhein (Kindheit am Niederrhein)
Die Autorin erzählt in bemerkenswerten Einzelheiten die Zeit ihrer christlich religiös geprägten Kindheit in Rheinberg, zu einer recht ärmlichen Zeit, wie wir sie uns heute kaum noch vorstellen können.

Schulzeit (Die braune Umwelt bricht in die Seelen ein)
Die Autorin erinnert sich an die unselige Zeit der Dreißiger Jahre, den Beginn des Nationalsozialismus mit all seinen Facetten und den Konsequenzen für Diejenigen, die sich ihm entgegenstellen.

Kinderlandverschickung (Schulerlebnisse von 1940 bis 1945)
Der Autor schildert eindrucksvoll seine persönlichen Erfahrungen aus den Kriegsjahren 1940-1945, vom Jungvolk, über die systematische Umerziehung in der Hitlerjugend, den ersten Kriegserlebnissen bis hin zum bitteren Ende des Krieges, mit allen Enttäuschungen und Einsichten.

Unterwegs (Reisen nach Kriegsende)
Die Autorin berichtet über den sehr fragwürdigen Versuch einer Restfamilie (der Vater war im Krieg gefallen), im Juni 1945 aus dem entfernten Asyl in Bayern auf irgendeine Weise wieder in die ursprüngliche Heimat nach Duisburg zurückzukehren. Das Heimweh war größer, als all die Hindernisse durch Besatzungszonen, fehlende Transportmittel, Hunger und Misstrauen der Bevölkerung. Zu allem Übel stellte man nach Erreichen des eigenen Hauses fest, dass sich dort inzwischen wildfremde Leute eingerichtet hatten.

Elsass (Zwei Nationalitäten)
Eine 1921 geborene Elsässerin erzählt ihrer Nichte über die unglaublich schwierige Zeit Ihrer Jugend, die in der Grenznähe zu Deutschland mit wechselnden Besatzungszonen viele Zeitgenossen total überfordert hat. Trotzdem hat alles Elend zum Glück immer ein Ende und schafft neue Zukunftschancen, die vorher niemand für möglich gehalten hätte. Ergebnis: eine Französin heiratet gegen den Willen ihrer Eltern einen Deutschen, die Ehe bringt 6 Kinder hervor, und nach dem 3. Kind darf der Schwiegersohn erstmals die Eltern seiner Frau kennen lernen. Das ist Europa.

Evakuierung aufs Land (Kindheit in der Fremde)
Die Autorin erinnert sich an Kindertage in der Kriegszeit, wo Mütter mit ihren Kindern aus Gründen der Bombendrohung im industriereichen Ruhrgebiet aufs Land evakuiert wurden, wo sie sich irgendwie zurechtfinden mussten. Besonders unter den Kindern sind bleibende Freundschaften entstanden.

Eine Ära (1855-2002) (Steinmüller in Gummersbach)
Der Autor beschreibt als ehemaliger Betriebsangehöriger der Firma Steinmüller anhand zweier Objekte (einer dampfbetriebenen Zugmaschine aus dem Jahr 1855, und einer Skulptur aus dem Jahr 2002, das das Ende dieses traditionsreichen Unternehmens symbolisiert), wie eine Epoche erfolgreicher Kraftwerkstechnik durch falsches Management zunichte gemacht worden ist. Leidtragende waren die vielen qualifizierten Mitarbeiter, die sich inzwischen neue Arbeitsplätze suchen mussten.

Tante Grete (Fundsachen)
Die Autorin hat sich in den Jahren 1945/46 als Zehnjährige besonders bei Ihrer Tante Grete wohl gefühlt, die etwa 2 km von zu Hause weg wohnte. Von deren 6 Kindern konnte sie viel lernen, unter anderem: Handarbeiten, die sie ihrer Mutter einst schenkte, und von denen sie noch 50 Jahre später, nach deren Wohnungsauflösung, noch einige wieder gefunden hat.