Kirchen

Katholische Kirche

Um 1570 trat die Gemeinde Gummersbach zum reformatorischem Bekenntnis über. Zu diesem Zeitpunkt gab es nur noch wenige Katholiken, die in Hülsenbusch oder Marienheide zum Gottesdienst gingen. 1831 wurde Marienheide offiziell als Pfarrei errichtet.Von da an gehörten die Katholiken aus Gummersbach und Umgebung pfarrlich nach Marienheide, was einen Fußweg von rund 2 Stunden bedeutete. Als die Anzahl der Gläubigen auf über 100 anwuchs, plante man eine eigene Kirche. Da aber die Katholiken kaum eigenes Vermögen besaßen, - sie waren vorwiegend als Dienstboten, Arbeiter und als Beamte mit niedrigem Einkommen tätig - wurden auch die vermögenden evangelischen Einwohner Gummerbachs aufgerufen zu spenden. Der Gummersbacher Kaufmann Johann Caspar Heuser schenkte daraufhin das Grundstück für Kirche und Friedhof, auf dem die heutige Kirche steht.1839 wurde die erste Kapelle eingeweiht, an der auch die beiden evangelischen Pfarrer teilnahmen.Zeichnung der Kapelle von 1839

erste Kapelle von 1839
(Quelle: 125 Jahre Pfarrgemeinde St. Franziskus Gummersbach)

Die Gemeinde wurde weiter von den Geistlichen aus Marienheide betreut. Erst 1848 erhielt Gummersbach einen eigenen Seelsorger.1860 erhob der Erzbischof von Köln die Nebenkirche zur Pfarrkirche für die über 300 Gläubigen. Da die Zahl der Katholiken stetig zunahm, wurde an einen Neubau gedacht. Die Kapelle, die weiter als Chorraum diente, wurde um ein neugotisches Mittelschiff erweitert (1889). Später wurden an Stelle der Kapelle Querschiff und Chor errichtet. Die neue Kirche hatte noch keinen Turm, sondern nur ein kleines Türmchen, das heute noch steht. Man kann es sehen, wenn man die Kirche vom Amtsgericht aus betrachtet.Pfarrkirche vor dem Abbruch 1973

Das Bild zeigt die Pfarrkirche St. Franziskus vor dem Abbruch 1973 .
Quelle: siehe oben

1895 wurde der jetzige Turm errichtet. Diese Kirche diente der Gemeinde bis 1973 als Gotteshaus.
Im ersten Weltkrieg mußten die Glocken für Kriegszwecke abgegeben werden. Zum 700. Jahrestag des Todes des hl. Franziskus, dem Namenspatron der Kirchengemeinde, wurden vier neue Glocken gegossen: die Marienglocke, die Herz-Jesu- Glocke, die Franziskusglocke und die Krieger-Gedächtnis- Glocke. Im Kriegsjahr 1943 wurden auch diese Glocken wieder für Kriegszwecke eingeschmolzen, die 1954 wieder ersetzt wurden und zwar die Franziskusglocke, die Marienglocke, die Josefglocke und die Schutzengelglocke. 1955 wurde die fünfte Glocke - St. Severin - eingeweiht. Die Renovierung der Orgel zog bauliche Veränderungen nach sich, wobei die Baufälligkeit der Kirche erkannt wurde. Am Osterdienstag 1973 wurde die letzte hl. Messe in der alten Ansicht de katholischen Kirche seit 1975Pfarrkirche gefeiert. Im Frühjahr 1974 begannen nach dem Abriss der Kirche die Bauarbeiten für den Neubau. Nur der Turm, dessen Bausubstanz in Ordnung war, blieb stehen. Er mußte im Jahre 2003/2004 aufwändig renoviert werden. Schon in der Adventszeit 1975 konnte die heutige Kirche durch den Erzbischof Kardinal Höffner geweiht werden. Zum Osterfest 1979 konnten die neue Orgel - 1800 Pfeifen stammen aus der alten Orgel - und das Altarbild, das der Kölner Bildhauer Hanns Rheindorf geschaffen hat, eingeweiht werden.