Presseberichte

Die Presse hat einige Male über uns berichtet.
Hier ein Auszug aus einem Artikel der OVZ im Februar 2006.
Vernetzt im hohen Alter. Seniorengruppe surft mit der Jugend durchs Internet.
von ARND GAUDICH

GUMMERSBACH. „Wir gehen noch alle mit dem Laptop ins Altenheim“, prophezeit Maria Burkard lachend, und stellt gleich klar: „Aber erst, wenn’s dort Wireless-Lan gibt.“

Jeden Donnerstag treffen sich im Computer-Saal des Campus Gummersbach 16 ältere Oberberger, um im World-Wide-Web zu surfen und sich mit der neusten Internet-Software und PC-Hardware vertraut zu machen. Die Senioren im Alter zwischen Anfang 50 und Ende 70 operieren mit Fachausdrücken, mit denen selbst einige ihrer Enkel nichts anfangen können. Ob der Kampf gegen Viren, die Hackerabwehr per Firewall, der Download des neusten Windows-Updates oder die Vorzüge von USB-Speichersticks – ihnen ist kein digitales Eisen zu heiß. Trotzdem ärgert es Burkard, wenn sie für ihre PC-Kenntnisse besonders bewundert wird: „Dass sich auch alte Menschen mit dem Computer auskennen, ist völlig normal. In den meisten deutschen Städten gibt es Gruppen wie die unsere.“
Die meisten der Teilnehmer kannten den Computer bereits von ihrer Arbeit. Viele sind ehemalige Lehrer, die als Pensionäre nicht ganz auf eine Bildungsanstalt verzichten möchten. Auch Alfred Töpfer hat in einem Dormagener Gymnasium unter anderem Informatik unterrichtet, den Werdegang des Rechners vom Beginn in der frühen Achtzigern an verfolgt und kennt sich heute dementsprechend gut mit den Geräten aus.
Reaktionen auf ihre Arbeit bekommt die Seniorengruppe aus aller Welt. „Wir wurden bereits von einem Amerikaner angemailt, der unsere Artikel gelesen hatte. Und auch eine Seniorengruppe aus der Schweiz hat sich mit uns in Kontakt gesetzt.“

Gummersbach: Rundblick, 21.August 2010
Miteinander lernen und gestalten
GH Wer der Meinung sein sollte, das Medium Internet und die zahllosen damit verbundenen Möglichkeiten, sei nur ein Tummelplatz für Jugendliche, oder die global denkende Geschäftswelt, sollte sich einmal über den „Senioren-Internet-Treff am Campus Gummersbach der Fachhochschule Köln" informieren. Dort treffen sich Gleichgesinnte, die an den vielfältigen Möglichkeiten des Internet interessiert sind, Freude am Lernen haben und eigene Projekte verwirklichen wollen.
Bereits im Frühjahr 2000 hatten die Verantwortlichen des Campus die Idee, unter dem Leitgedanken „Studenten helfen Senioren", Frauen und Männern im fortgeschrittenen Alter zu helfen, sich in der Welt der modernen Technik zurecht zu finden und gemeinsame Ideen zu verwirklichen, wobei die Senioren durchaus ihre Erfahrungen aus dem Arbeitsleben einbringen sollten. In den wöchentlichen Treffs werden dabei jeweils bestimmte Themen behandelt und mit Hilfe von Arbeitsblättern erarbeitet. In der Diskussion kommt es zum gegenseitigen Austausch von dem alle Beteiligten profitieren können. Im Laufe der Jahre sind immer wieder Neue zur Gruppe gestoßen, sodass zwischenzeitlich zwei Wochentermine angeboten werden, an denen die „Neuen" Erfahrungen sammeln können und die „Fortgeschrittenen" ihr Wissen einbringen.
So wurde u.a. auch ein mehr als interessanter Rundgang durch die Gummersbacher Innenstadt mit zahlreichen Erläuterungen und Hinweisen erarbeitet, der von der Stadt auf deren offizielle Homepage übernommen wurde (www.gummersbach.de Rubrik: Zu Gast in Gummersbach/City-Rundgang).
Für die Mitglieder des Internet-Treffs ist aber nicht nur das Erleben und Erlernen des Mediums von Bedeutung. Genauso wichtig ist ihnen die Überzeugung, dass lebenslanges Lernen Sinn macht und das Internet das Leben älterer Menschen einfacher, aktueller und interessanter gestaltet. Genauso von Bedeutung ist, dass das gemeinsame Lernen schneller zum Erfolg führt und es Spaß bereitet mit anderen zu kommunizieren. Dazu kommt der regelmäßige Austausch mit Studentinnen und Studenten, die als Tutoren agieren und den am Campus lehrenden Professoren. Sie sind der Gruppe nicht nur freundschaftlich verbunden, sondern unterstützen sie in administrativen und fachlichen Fragen. Letztendlich haben die Senioren aber auch festgestellt, dass sie nun in ihren Familien, gerade bei den Kindern und Enkeln, „mitreden" können, wenn es um`s Internet geht und so die Kontakte häufig noch enger geworden sind.
Aber nicht nur das Internet, die Gestaltung eigener Websites, mit allen Vorarbeiten die nun einmal zur Verwirklichung dazu gehören, oder Designfragen beschäftigt die Gruppenmitglieder. Gemeinsame Unternehmungen und Feiern runden die Aktivitäten ab und haben ihren festen Platz, um die Gemeinschaft und entstandene Freundschaften zu festigen.
Wer Interesse hat hier mitzutun oder sich einfach zunächst einmal informieren möchte, findet auf der Homepage www.gm.fh-koeln.de/senioreninternet alle Informationen, um sich ein Bild machen zu können. Dort findet er auch Termine und Ansprechpartner für einen ersten Kontakt.
Abschließend sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die Gruppe im Wettbewerb „Zukunftspreis Demographie", den die Volksbank Oberberg ausgeschrieben hatte, einen Sonderpreis erhielt. Dies unterstreicht, welch innovative Ideen im „Senioren-Internet-Treff" geboren werden.