Fachhochschule Köln, Campus Gummersbach
Fakultät für Informatik und Ingenieurwissenschaften
Prof. Dr. Heiner Klocke

Künstliche Intelligenz
Intelligente Agenten

Wintersemester 2011/2012

Künstliche Intelligenz (KI)

"Where does the mind stop and the rest of the world begin? Our boundaries extend further out in the world than we might have initially supposed. " (Andy Clark. Being There: Putting Brain, Body And World Together Again. MIT-Press 1998)

Künstliche Intelligenz (kurz: KI) ist ein Teilgebiet der Informatik beschäftigt sich mit Strukturen und Prozessen, die als typisch für intelligentes Verhalten betrachtet werden. Eine formale Definition von Intelligenz gibt es nicht. In der Psychologie versteht man unter Intelligenz die globale Fähigkeit, von Erfahrungen zu profitieren und über die in der Umwelt vorliegenden Informationen hinauszugehen. Fragen wie Kann der Mensch eine Intelligenz schaffen, die wie er selbst kreativ denkt und Probleme löst und die eine ihm ähnliche Form von Bewusstsein besitzt? beschäftigen die so genannte starke KI, ein seit Jahren visionärer Forschungszweig, der insbesondere philosophische Fragestellungen beinhaltet. Im Gegensatz zur starken KI geht es bei der schwachen KI primär darum, konkrete Probleme zu lösen. Intelligentes Verhalten soll mit mathematischen und informatischen Methoden simuliert werden. In die Forschung der schwachen KI fließen Ergebnisse aus mehreren interdisziplinären Gebiete wie kognitive Psychologie, Neurologie, Mathematik, Logik, Philosophie, Linguistik, Informatik, Biologie, etc. ein.

Man unterscheidet bei KI-Methoden zwei Dimensionen, die symbolische KI und die neuronale KI. Die neuronale KI versucht bottom-up die Physiologie des menschlichen Gehirns möglichst präzise nachzubilden. Simulationsmethoden, wie sie beispielsweise in neuronalen Netze verwendet werden, orientieren sich vorbildhaft an den kognitiven Prozessen des Menschen. Die symbolische KI betrachtet Intelligenzleistungen top-down von einer begrifflichen Ebene. Ihre phänomelogische Methoden fokussieren vor allem das Ergebnis von intelligentem Verhalten.

Intelligente Agenten (IAG)

Intelligente Agenten sind autonome Systeme, die eigenständig wahrnehmen, entscheiden und handeln. Sie zeichnen sich durch Eigenschaften aus wie Lernfähigkeit, logisches Schließen, Kreativität und manchmal auch Eigeninitiative, die eher menschlichem intelligenten Verhalten ähneln, als Funktionsweisen herkömmlicher Computerprogramme. Bei der Mensch-Computer-Interaktion operieren zunehmend so genannte Interface-Agenten, die - häufig vom Benutzer unbemerkt - zwischen Mensch und Computersystem vermitteln.

Eine der wichtigsten Aufgaben intelligenter Agenten besteht darin, in der Welt, in der sie operieren, nach Informationen zu suchen und diese zu speichern. Jede Entscheidung basiert, genau wie beim Menschen auch, auf Informationen und Wissen. Jeder Agent, ob Mensch oder Software, muss ausgeprägte Fähigkeiten und Algorithmen besitzen, um nach Informationen zu suchen und diese als Wissen zu speichern, der Mensch im Gehirn, die Software im Speicher des Computers.

 

06. Oktober 2010 | ©2007 Heiner Klocke