Hick-Hyman Gesetz - Zeit der Reaktionsauswahl

Bevor eine Person auf ein Signal (einen physiologischen Reiz) reagiert, muss sie oder er eine Auswahl treffen. Eine einfache Auswahlaufgabe könnte z.B. darin bestehen, beim Aufleuchten einer roten Lampe einen bestimmten Knopf zu drücken und beim Aufleuchten einer grünen Lampe einen anderen Knopf zu drücken. Die Zeit, die zwischen dem Aufleuchten und dem Betätigen des richtigen Knopfes vergeht, heißt Reaktionszeit der Auswahl.

Je komplexer Entscheidungen oder Wahlmöglichkeiten sind, desto länger dauert es, die Entscheidung für die Aktion (Handlung) zu treffen. Hick (1952) und Hyman (1953) haben herausgefunden, dass die Auswahl-Reaktionszeit linear mit Zunahme der Reizinformation zunimmt.

Die Auswahl-Reaktionszeit nach einem Reiz ist nach dem Gesetz von Hick-Hyman proportional zur informationstheoretischen Entropie H einer Entscheidung.

H = log2(n + 1)

H = Σ pi log2(1/pi + 1)

n = die Anzahl der gleichwahrscheinlichen Alternativen, die zur Auswahl stehen.

pi = die Wahrscheinlichkeit von Alternative i, wenn n nicht gleichwahrscheinlicher Alternativen vorhanden sind.

Die Entropie der Entscheidung H ist der Logarithmus der n Alternativen.

log2(n+1) ist die Informationsmenge (in bits), die eine Person zu verarbeiten hat, um eine aus n gleichwahrscheinlichen Alternativen auszuwählen.

28. Februar 2007 | ©2007 Heiner Klocke