Kooperation unter Egoisten - eine ökologische Simulation

Vortrag

Zweck der Veranstaltung

Der Vortrag ist aus den Aktivitäten zu Tekno Now und zu den Hessischen Mathematikwochen entstanden. Jungen Menschen soll die Faszination der Mathematik und ihrer Anwendungen in Naturwissenschaft und Technik nahe gebracht werden.

Inhalt

Aus der Mathematik werden folgende Gebiete angesprochen: Spieltheorie, elementare Wahrscheinlichkeitsrechnung (Mittelwertbildung), Zinseszinsrechnung, Tabellenkalkulation. Die Anwendung ist den Gebieten Biologie (Evolution und Populationsdynamik) und Wirtschaftswissenschaften (Konkurrenz auf Märkten) zuzuordnen.

Das Beispiel: Wir kennen Rücksichtnahme, Fürsorglichkeit und gar aufopferndes Verhalten sowohl in der Tierwelt als auch unter Menschen. Wie lässt sich das erklären? Wie können Altruismus - oder wenigstens kooperatives Verhalten - allein auf der Basis der Evolutionsmechanismen entstehen? Der orthodoxe Darwinist erklärt die Entstehung uneigennützigen Verhaltens mit der Verwandtschaftsselektion oder der Reziprozität: Altruismus gegenüber Verwandten erhöht die Gesamtfitness des gemeinsamen Genbestands, und Altruismus auf Gegenseitigkeit nach dem Motto 'Hilfst du mir, helf ich dir' erhöht die Individualfitness. Wir haben es also doch mit recht eigennützigem Verhalten zu tun. Altruismus auf Gegenseitigkeit in einer Gesellschaft braucht Verträge und Sanktionen bei Vertragsverletzungen. Aber: Geht es auch ohne Verträge und Sanktionsmechanismen? Gibt es eine Chance für unerzwungenes kooperatives Verhalten?

Das Vorgehen: Zur Beantwortung der Frage werden die Interaktionen von Individuen auf Basis des Gefangenen-Dilemmas modelliert. Die Simulation des Selektionsprozesses liefert überraschende Antworten. Die Teilnehmer können die Simulationen selbst durchführen, sofern Computer zu Verfügung stehen.

Dauer des Vortrags mit Experimenten: ca. 90 Minuten

Voraussetzung der Präsentation: Videoprojektor, Personal Computer, PowerPoint

Zum Hypertext Kooperation unter Egoisten


© Timm Grams, 21. Januar 2002