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Parkett schlägt Umfragen

Erfolgreiche Wahlstreet: In den letzten sieben Tagen bis zur Schließung der Wahllokale lag die virtuelle Wahlbörse von ZEIT online in der Prognose besser als alle Umfrageinstitute



Spannung bis kurz vor Schluss: Während es den Meinungsforschungsinstituten am Sonntag verboten war, vor Schließung der Wahllokale weitere Umfragen zu veröffentlichen, wurde an der Wahlstreet noch bis fünf Minuten vor sechs Uhr heftig gehandelt. Und die Anzeichen waren eindeutig: Der Kurs der FDP legte an der virtuellen Börse zu, die Unionsparteien stagnierten.

Mit diesen Zahlen hat die Wahlstreet in einem Vergleich zu den Prognosen der Meinungsforscher sehr gut abgeschlossen. Zwischen dem 11. September und dem Wahltag ergab sich für die virtuelle Börse eine Standardabweichung von etwa einem Prozent. Die Wahlstreet lag in ihrer Vorhersage des Wahlausgangs also besser als alle Forschungsinstitute.

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Die letzten Kurse an der Wahlbörse vom Sonntagnachmittag: Die Union schloss mit 39,33 Prozent ab, die SPD mit 33,11. Die Grünen lagen bei 7,84 Prozent, die FDP bei 9,70 und die Linkspartei bei 7,68. Nach dem vorläufigen amtlichen Wahlergebnis erreicht die Union 35,2 Prozent, die SPD 34,3. Die Grünen lagen bei 8,1, die FDP bei 9,8 und die Linkspartei bei 8,7 Prozent.

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Wie die Wahlforscher haben sich auch die fast 3000 Wahlstreet-Händler darin verschätzt, wie die Unionsparteien abschneiden würden; der Kurs der FDP wurde am Parkett jedoch fast exakt abgebildet. Damit sagte die Wahlstreet das Endergebnis mit einer Standardabweichung von 1,11 Prozent voraus. Die letzten Umfragen der Meinungsforscher wichen dagegen stärker ab: Die Forschungsgruppe Wahlen um 1,33 Prozent, Infratest um 1,37 Prozent, Allensbach um 1,40 Prozent, Emnid um 1,55 Prozent und Forsa um 1,63 Prozent. Schon bei der Bundestagswahl 2002 konnte die Wahlstreet das Ergebnis vergleichsweise präzise prognostizieren.

Die Voraussagen der Wahlstreet werden anders ermittelt als die Werte der Meinungsforscher. Die Forschungsinstitute arbeiten mit Telefonumfragen, um ein repräsentatives Abbild des Wählerverhaltens herzustellen: Die Bürger werden danach gefragt, was sie wählen würden. Dagegen gelten an der Wahlstreet nicht die eigenen Vorlieben. Die Händler wetten vielmehr auf das gesellschaftliche Wahlverhalten. Daraus leiten sich die geschätzten Kurse der Parteien ab. Die Wahlstreet kann zudem die Wahlpräferenzen nicht nur punktuell erfassen wie die Meinungsforscher, sondern die Börse ist permanent geöffnet - bis zur Schließung der Wahllokale. (ap)

Zum Thema:

Wahlergebnisse und Strukturdaten zur Bundestagswahl 2005 (Bundeswahlleiter)

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(c) ZEIT online, 19.9.2005


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