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Abschlussarbeiten (Bachelor-Arbeit, Master Thesis)Sind Sie auf der Suche nach einem Thema oder einem Betreuer einer Bachelor-Arbeit oder einer Master Thesis in einem unserer Informatikstudiengänge oder im Verbundstudium? Oder haben Sie Interesse an Projekten, auch gerne mit eigenen Themenvorschlägen? Dann lesen Sie bitte weiter unter "Abschlussarbeiten und Projekte". Karl Steinbuch und Joseph Weizenbaum - Informatikpioniere und kritische BegleiterDie Informatik ist sicher eine der Wissenschaften, vor allem aus dem Bereich MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften & Technik), die sich von Beginn an auch kritisch mit ihren gesellschaftlichen Auswirkungen auseinandergesetzt hat. Viele Frauen und Männer trugen und tragen dazu bei, und schließlich kündet davon nicht zuletzt unsere eigene Ringvorlesung "Informatik und Gesellschaft". Zwei Vertreter dieser Gruppe sollen hier beispielhaft kurz vorgestellt werden, um zur Beschäftigung mit dieser Thematik und vor allem zu weiteren Recherchen anzuregen. Da ist zum einen der 1917 in Stuttgart geborene und 2005 in Ettlingen verstorbene deutsche Physiker Prof. Dr.-Ing. Karl Steinbuch, der sich fachlich vor allem in den Feldern Kybernetik, Nachrichtentechnik und Informationstheorie hervortat. Bereits 1957, zu seiner Zeit als Forschungsleiter des Stuttgarter Unternehmens Standard Elektrik Lorenz AG (SEL, später: Alcatel-Lucent, heute: Nokia), veröffentlichte er eine Publikation über eine Datenverarbeitungsanlage für das Versandhaus Quelle mit dem Titel "Informatik: Automatische Informationsverarbeitung" und gilt seitdem als Schöpfer des meist auf die Verschmelzung von "Information" und "Automatik" zurückgeführten Begriffs "Informatik". Später wurde er Professor und Institutsdirektor an der Technischen Hochschule Karlsruhe (heute: KIT - Karlsruher Institut für Technologie, eine der renommierten deutschen Hochschulen) und kann als einer der Begründer der Informatik in Deutschland angesehen werden. Insbesondere gilt er wegen seiner Erfindung der "Lernmatrix", deren Bedeutung in der internationalen Wissenschaftsgemeinde erst langsam erkannt wurde, als Vater der künstlichen Neuronalen Netze. Dass er bereits 1966 die Ablösung der Analog-
durch die Digitaltechnik, das Zusammenwachsen von Telefon- und Rechnernetzen und die Integration von Unterhaltungselektronik und "klassischer" Datenverarbeitung in Endgeräten zutreffend voraussagte, ist ein weiterer Beleg für seine fachliche Weitsicht. Er wurde dann auch zu einem zunehmend kritischen Begleiter des Einsatzes moderner Informationstechnik. Allerdings war er kein Gegner dieser Technik, sondern zeigte Fehlentwicklungen auf und setzte sich für den "richtigen" und zukunftsorientierten Einsatz dieser Technik ein. Auch beklagte er - erneut sehr weitsichtig - eine sich in Deutschland zunehmend ausbreitende "Ideologie, die den wissenschaftlichen und technischen Fortschritt eigentlich gar nicht wünscht". Vertreter dieser Ideologie ordnete er der "Hinterwelt" zu, die zwischen "Kultur" und "Zivilisation" unterscheide, wobei letztere als eine eher "anrüchige Bezeichnung" für geistige Tätigkeit gelte, sobald sie erkennbar praktischen Nutzen habe.
Davon zeugen Zum anderen soll hier Prof. Joseph Weizenbaum Ph.D. genannt werden, ein 1923 in Berlin geborener
und 2008 ebenda verstorbener deutsch-amerikanischer Mathematiker. Er arbeitete Weizenbaum trat oft als – meist kritischer, immer Klartext sprechender – Redner auf, vor allem wenn es um die gesellschaftliche Verantwortung von Informatikerinnen und Informatikern ging. Wer das Glück hatte, ihn persönlich bei einem seiner Vorträge erleben zu dürfen, wird ihn als ebenso freundlichen wie unbeugsamen, ebenso sympathischen wie unbequemen Verfechter der persönlichen Verantwortung jeder und jedes Einzelnen in Erinnerung behalten haben. Er schreckte gelegentlich auch nicht vor
drastischer Ausdrucksweise zurück, wie die folgende ihm zugeschriebene Aussage belegt: "Das Internet ist wie ein riesiger Misthaufen." Es gebe allerdings im Internet auch einige Perlen zu finden. Konrad Zuse - der Erbauer des ersten betriebsbereiten Computers Immer aktuell ist der deutsche Computer-Pionier Prof. Dr. h. c. mult. Konrad Zuse,
der am 22. Juni 1910 in Berlin geboren wurde, eigentlich Konrad Ernst Otto mit Vornamen hieß und im Jahr 1995 in Hünfeld verstorben ist. Er wäre heute über 100 Jahre alt. Zuse ist vor allem in Erinnerung als der Schöpfer der weltweit ersten vollautomatischen, programmgesteuerten und frei programmierbaren, in binärer Gleitpunktrechnung arbeitenden Rechenanlage (Z3), die 1941 betriebsfähig war. Vorläufer der Z3 war die im Jahr 1938 betriebsbereite Z1, ein mit elektrischem Antrieb versehener mechanischer Rechner. Bereits hier wurde ein später in ähnlicher Form als "von-Neumann-Architektur" bekannt gewordenes (aber von diesem erst 1946 veröffentlichtes) Funktionsprinzip der Aufteilung in Programmwerk, Rechenwerk, Speicherwerk und Ein-/Ausgabewerk umgesetzt. Bahnbrechend war auch Zuses Idee, mit "computergerechten" Gleitkommazahlen (Darstellung mittels Mantisse und Exponent) zu arbeiten,
wie sie heute noch standardmäßig in gleicher oder abgeleiteter Weise verwendet werden. Dazu entwickelte er mit "Plankalkül" auch eine leistungsfähige Programmiersprache für seine Rechner. Er konstruierte dann noch weitere Rechner, Bereits 1967 befasste sich Zuse in seinem Artikel "Rechnender Raum" mit dem heute hochaktuellen Thema "Digitalisierung". Dabei geht es um den Versuch, informations- und automatentheoretisches Denken auf physikalische Probleme anzuwenden. Hier wird im Wesentlichen der Gedanke einer Digitalisierung räumlicher Beziehungen verfolgt, um die Idee der Quantisierung der physikalischen Größen weiter zu verallgemeinern. Im Jahr 2003 erfolgte im Pay-TV-Sender ZDF
im Rahmen einer Fernsehshow die Wahl zur Frage "Wer sind die größten Deutschen?". Auch wenn Zuse unzweifelhaft zu den größten Deutschen gehört, war es doch überraschend festzustellen, dass Konrad Zuse auch in der breiten Öffentlichkeit so gesehen und erfreulicherweise in der Gesamtwertung auf einen beachtlichen 15. Platz gewählt wurde. Damit lag er teils sehr deutlich vor vielen damals Prominenten und anderen historisch bedeutenden Persönlichkeiten. Was bleibt, ist die anhaltende Herausforderung, sich mit der Persönlichkeit und dem Wirken von Konrad Zuse auseinander zu setzen.
Die GI (Gesellschaft für Informatik Weniger bekannt ist übrigens Zuses künstlerische Seite, die er schon seit frühen Jahren immer wieder zeigte. Er schuf eine Reihe von Ölgemälden, Kreidezeichnungen und Linolschnitten, die er teilweise mit "K. Zuse", teilweise aber auch mit dem Pseudonym "Kuno See" signierte. Ausgewählte Werke Zuses wurden sogar auf einer der bekanntesten Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, der im Jahr 2012 durchgeführten "documenta 13" in Kassel, ausgestellt. Einige Nachdrucke seiner Werke zieren auch die Wände des Instituts für Informatik am Campus Gummersbach. Weitere Informationen über die Bedeutung von Konrad Zuse findet man zahlreich im World Wide Web (s. Hyperlinks). Alan Turing - ein wichtiger Pionier der Informatik
Der legendäre englische Mathematiker und Computerpionier Prof. Alan Turing Ph.D. (mit zweitem Vornamen Mathison) wurde am 23. Juni 1912 in London geboren und wäre inzwischen über 100 Jahre alt. Er brachte nicht nur sein überragendes Verständnis für Mathematik und Logik äußerst erfolgreich in die Kryptographie und die Kryptoanalyse ein, sondern wurde auch einer der wichtigsten Begründer der Informatik. Folgerichtig wurde er daher auch Namensgeber der wichtigsten Auszeichnung für herausragende Leistungen
in der Informatik, des Vielen dürfte Turing vor allem wegen des auf ihn zurück geführten und nach ihm benannten Modells der "Turingmaschine"
(man beachte: ohne "o", also nicht "Touringmaschine"!) ein Begriff sein. Dabei handelt es sich um ein ebenso einfaches wie mächtiges Modell zur Beschreibung und Analyse von Fragen der Berechenbarkeit und der Komplexität von Problemen. Auch die heute zwar formal unbeweisbare, aber allgemein akzeptierte Aussage der Churchschen These Von Turing ist weiterhin bekannt, dass er bereits 1953 eines der ersten Schachprogramme entwickelte, das er allerdings mangels geeigneter Hardware "zu Fuß" ausführen musste. Mit dem "Turing-Test" hat Turing schließlich ein - heute nicht ganz unumstrittenes - Verfahren vorgeschlagen, um den Nachweis für künstliche Intelligenz zu führen. Anlässlich des 100. Geburtstags des 1954 in Wilmslow verstorbenen Alan Turing im Jahr 2012 wurde in der ganzen Welt ein "Alan-Turing-Jahr" begangen, das seinen Niederschlag
Das Informatikjahr = Wissenschaftsjahr 2006
Informatik ist überall: Wie kaum eine andere Wissenschaft durchdringt sie nahezu alle Bereiche unseres Lebens. Auch und gerade dort, wo es keiner sieht - versteckt in Telefonzentralen, Handys, Autos und Haushaltsgeräten - lenkt, reguliert, misst und warnt sie. Die Informatik ist das Herz der modernen "Informationsgesellschaft". Das Labor für Kommunikationstechnik und Datensicherheit (KTDS) unterstützte diese Idee und erhielt dafür vom "Informatikjahr-Team" ein eigenes Logo (s. Bild). Danke! Übrigens lauten die bisherigen Themen der "Wissenschaftsjahre": TerminhinweiseHinweise zur manchmal unvermeidlichen Verschiebung meiner Sprechstunde finden Sie auf der Seite Kontakt und/oder auf der Seite "Schwarzes Brett". Hinweise zu den ebenfalls manchmal unvermeidlichen Terminänderungen meiner Lehrveranstaltungen finden Sie auf der Seite "Schwarzes Brett" und/oder auf der jeweiligen Veranstaltungsseite. Aktuell >> Weitere InformationenFalls Sie weitere Informationen suchen oder noch Fragen haben, besuchen Sie doch bitte auch folgende Seiten:
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