Wissen


Wissen ist ein Modus des Fürwahrhaltens, der sich sowohl durch einen hohen Grad an subjektiver Überzeugtheit, als auch durch die Verfügbarkeit einer nachprüfbaren Begründung, die die Wahrheit des Gewußten garantiert, auszeichnet. Es unterscheidet sich von Meinen und Glauben im Grad der objektiven Zulänglichkeit, wobei dem Meinen noch die unzureichende Überzeugtheit von der Wahrheit zukommt. Wissen gehört schon etymologisch mit Gewißheit zusammen: Es heißt Erfahrungen und Einsichten zu besitzen, die subjektiv und auch objektiv als gewiß gelten und aus denen Urteile und Schlüsse gebildet werden können, die den Ansprüchen an Wissen genügen.

Strukturell läßt sich Wissen in drei konstitutive Größen aufgliedern. Zum einen gibt es den Wissenden, das Subjekt des Wissensaktes, zum anderen das Objekt, auf das das Wissenwollen zielt, alles was potentiell gewußt werden könnte, und ferner das tatsächlich Gewußte einer einzelnen Person oder der Menschheit als Ganzes. Letzteres, als faktisches Wissen verstanden, läßt sich nach seinen Umfängen nochmals abgrenzen. Im weitesten Sinne betrachtet umfaßt Wissen alles von Menschen je Gewußte, die kollektive Erfahrung der Menschheit. Im engeren Sinne bezieht es sich auf die eingangs erwähnte Begründung des Gewußten, das heißt auf aus Fragen, Erkunden und Versuchen gewonnenes Wissen. Im engsten Sinne handelt es sich bei Wissen nur um das, was durch planmäßiges Forschen entstanden ist, um Wissenschaftswissen.


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Uwe Poborski: KategoSphär